Späte Geständnisse

Es ist eine spannende Zeit. Günter Grass teilt mit klassisch verstopft wirkendem Blick mit, dass er einst den Totenkopf an der Jacke getragen hat. Karasek und der Rest der moralischen Instanzen des Landes hyperventilieren daraufhin öffentlich bis ins Frühjahr 2007. Während Walter Kempowski bei einem Interview hektisch in seiner Schreibtischschublade nach seinem alten Parteibuch sucht, fällt ihm versehentlich das eiserne Kreuz herunter. Hellmuth Karasek bekommt daraufhin auf der roten Couch einen Herzinfarkt.

Die Sache legt sich schlagartig, als Joschka Fischer kurz nach der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo mitteilt, er wäre bis 1962 aktives Mitglied im Kirchenchor Gerabronn (Landkreis Crailsheim) gewesen. Der Rest der RAF tritt daraufhin spontan in einen Hungerstreik und der deutsche Joggerbund distanziert sich von dem singenden Steinewerfer.

Altbundeskanzler Schröder sieht angesichts der massiven Berichterstattung seine Medienpräsenz unterminiert und lässt verkünden, er sei seit 52 Jahren Mormone, und hätte Hillu und das Pferd nur als seine Nebenfrauen geheiratet.

Hans-Dietrich Genscher gibt kurz vor seinem 90ten Geburtstag bekannt, sein Faible für gelbe Pullover sei keine Sache des Geschmacks gewesen, sondern er sei seit Mitte der 60er Jahre von den gelben Seiten gesponsort worden. Sämtliche Verdächtigungen, seine Segelohren seien 1941 von Walt Disney als Product Placement für den zeitgleich erscheinenden Film "Dumbo, der Elefent" bezahlt worden, weist er energisch zurück.

Im darauffolgenden Sommer verliesst Papast Benedikt auf dem Balkon des Lateranpalastes mit seeligem Grinsen seine neue Enzyklica "Spritus Kokaini". Und wie er grad so dabei ist, erzählt er noch von seinen drei unehelichen Kindern. Seine letzten Worte, bevor die Schweizer Garde ihn mitnimmt, sind "Ich wollte sie heiraten, ehrlich !"
hophnung (Gast) - 15. Aug, 23:20

lol :)
samma, denkst du dir sowas im suff zusammen?
auf sowas kommt doch kein nüchterner mensch!

(-:

castagir (Gast) - 15. Aug, 23:27

Ich gebe zu

im Suff ist das leichter. Dabei leidet erfahrungsgemäss die Rechtschreibung aber noch stärker als so schon. Daher muss der Genuss der Tagespresse genügen. Und die reicht dicke, um viel mehr solche Ideen zu bekommen, als ich Zeit hab, sie aufzuschreiben :)

Ich muss jetzt leider aufhören. Ich habe gerade furchtbare Vision von unseren DFB-Kickern und ihrer Schuhwahl beim Länderspiel.

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