Freitag, 21. März 2008

Kochen unter erschwerten Bedingungen

Nachdem die Atomskriegsvorbereitungen in den Supermärkten mehr oder weniger die ganze Woche andauerten, wird heute der zum Bersten volle Kühlschrank erstmalig geleert. Schliesslich ist ja Feiertag. Und ausserdem wird es für die Hausfrau von Welt zunehmend schwieriger, die Familie, die wie Geier um den Kühlschrank kreist, zu vertreiben.

Doch halt ! Lustige Traditionen, grad mal 2000 Jahre alt, liefern ihr Munition und schränken die Menüwahl doch erheblich ein. Kein Bambi an Kotflügel und Rotkohl, auch das leckere Karnickel bleibt im Stall. Schon wieder Nudeln ? Das geht nicht. Und alles das nur wegen der Weihrauchschwenker.

Nun soll niemand sagen, die Weihrauchschwenker wären altmodisch. Immerhin haben sie sich nach 1000 Jahren soweit bewegt, das unmittelbare Verbringen des Gläubigen in die Hölle zu unterlassen, sollte er das Adventsfasten (jaha, auch das gab es mal) ausgelassen haben. Und erst 1917 haben sie es aus dem Kirchenrecht gestrichen, das heisst, es ist mittlerweile straflos. Frohlocket ! Ein Eintrag weniger auf der ewigen Liste.

Schreiben wir das fort, wird in rund 800 Jahren die nächste christliche Revolution losbrechen, die Abschaffung des fleischlosen Freitags. Führt das Fleischessen an einem normalen Freitag nur zu einem Stirnrunzeln bei der Beichte, wird ein gebeichteter Fleischgenuss am Karfreitag nicht unter 500 Rosenkränzen bestraft. Das muss so, weil das war schon immer so.

Mag ja sein dass es damals, am Arsch des Universums, echt blöd war, an diesem Tag kein Fleisch essen zu dürfen, mit Seen und Teichen hatten sie es in der Wüste ja noch nie so sehr. Heute ist es himmelschreiender Unfug. Selbst wenn die Hausfrauenparade vor der Nordsee einen verschrecken sollte, der BoForst-Mann fährt überall hin, wo es asphaltierte Strassen gibt, und auch der Teichwirt drei Käffer weiter ist immer für einen Zwanziger cash zu haben und liefert fangfrische Forellen, Waller oder Karpfen frei Haus, vermutlich auf dem Weg zur Dorfkirche, oder von dort in die Dorfkneipe.

Aber gut. Wenn es denn hilft, kein Fleisch. So ein Zanderfilet ist ja auch ganz schauderhaft. Aber wer bin ich, das ich den Kreuzfahrernjüngern widersprechen wollte. Kasteien wir uns. Ich werde also mein Fastengericht in Demut verzehren in der Hoffnung, dass der Pfarrer sich damit begnügt, weitere kleine Nadeln in seine castagir-Puppe zu stecken. Wenn er noch Platz findet.

Auf Wiedersehen Bambi, see you tomorrow. Hallejuha.

King Pin

Die internationalen Bowling-Meisterschaften in meinem Dachboden sind entschieden, das SEK hat gewonnen. "KingPin" Popeye, der Hausmarder, ist im Viertelfinale gegen sechs Uhr in der früh ausgeschieden, und hat sich unter gewaltigem Getöse in den Staukasten meiner Sonnenliege zurückgezogen. Natürlich nicht, ohne mir einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Vermutlich soll ich neue Cheerleader besorgen. Ich weiss es nicht. Ich befürchte, die Vertragsverhandlungen für die kommende Saison werden spannend. Vielleicht sucht er sich ja doch einen neuen Hauptsponsor.
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a life less ordinary ?

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